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Mediziner entdeckt die Malerei wieder

Ausstellungen, Presse

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Hans-Jürgen SchrecklingFrankenberg – Die Farben sind ebenso intensiv wie die sozialkritischen Botschaften, die der Mediziner Hans-Jürgen Schreckling mit seinen Bildern vermittelt. Eine Kreuzigungsszene ist mit einem Strichcode versehen, ein alter Mann sitzt im Pflegeheim, ist frei, aber hat kein Busgeld. Diese Ausstellung ist nun bis zum 2. April im Kultur- und Veranstaltungsforum „Stadtpark“ zu sehen, kann an Tagen mit Konzerten und Vorträgen sowie nach Voranmeldung besichtigt werden.

„Malende Mediziner scheinen keine Ausnahme zu sein.“

Hans-Jürgen Schreckling, Künstler

Zur Vernissage konnte Schreckling etliche Freunde und Bekannte begrüßen, denn obwohl er 1990 nach Würzburg zog, hat er noch gute Kontakte in die Region. 1942 in Königsberg (Ostpreußen) geboren, floh seine Familie nach Sachsen und landete in Mittweida. Hier ging er zur Schule, begann 1959 eine Ausbildung zum Krankenpfleger am Krankenhaus Frankenberg. „Damals bin ich oft noch zu Fuß nach Mittweida gelaufen“, erinnert er sich. 1964 begann er mit der Abendschule in Frankenberg, machte zwei Jahre später sein Abitur. Somit konnte er dann in Greifswald Medizin studieren.

Von 1972 bis 1987 war er in verschiedenen Kliniken als Internist tätig, zuletzt zehn Jahre in Dresden als Diabetologe. 1988 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut „Manfred von Ardenne“ in Dresden. „Dort bin ‚ich mit der Wende 1990 fast abgeworben worden, so kam ich nach Würzburg“, blickt der Diplommediziner zurück. Als Oberarzt fand er eine neue Stelle in einer Klinik in Bad Mergentheim, war bis zum Ruhestand 2006 als Internist und Diabetologe dort tätig. Als Rentner entdeckte er nun seine „alte Liebe“ neu, widmete sich intensiv der Malerei. „Gezeichnet habe ich schon in früher Jugend“, erklärt Schreckling. „Malende Mediziner scheinen ja keine Ausnahme zu sein. In Frankenberg gab es damals auch einen sehr aktiven Zeichenzirkel, da habe ich viel gelernt. Während der Studienzeit habe ich noch einige Skizzen gemacht, dann fehlte einfach die Zeit.“

Die hat er nun wieder, probierte sich zunächst mit Ölbildern und Aquarellen aus, zeigt in Frankenberg vorwiegend Acrylmalerei. Schwerpunkte der Ausstellung sind auch Japan und Afrika. „Ich habe aber nicht alle Länder bereist, ich nehme gern auch mal Fotos als Vorlagen“, erklärt der Arzt. Ein Beispiel dafür ist das Bild „Haltestelle Ehrenfriedhof“. In der Werkschau sind aber auch Akte sowie Porträts prominenter Köpfe wie Albert Einstein und Albert Schweitzer zu finden. Inzwischen hat er seine Bilder schon in einigen Ausstellungen in Würzburg und Umgebung gezeigt.

„Mit der Region hier bin ich sehr verbunden, ich kenne noch einige Leute am Krankenhaus“, sagte Schreckling. Etliche ehemalige Kollegen, aber auch Nachbarn waren nun bei der Ausstellungseröffnung dabei.

Ausstellung mit Acrylmalerei von Hans-Jürgen Schreckling im Veranstaltungs- und Kulturforum „Stadtpark“ in Frankenberg, Hammertal 3, bis zum 2. April.

Von Falk Bernhardt
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2 Responses to diesem Post
  1. Posted on 2012/11/29 by Susi Faber

    Eine sehr schöne Beschreibung eines bewunderswertem Menschen und sehr verständnisvollen Arztes. Ich selber war jahrelang Patientn von Herrn Schreckling und habe ihm sehr viel zu verdanken. Umsomehr erfreue ich mich heute einer freundschatlichen Verbundenheit, ebenso auch mit seiner lieben Frau, und bewundere die Kunstwerke, die aus seiner Hand entstehen und vielen eine ganz besondere Botschaft mitgeben. Jeder findet in den Bildern von Hans Jürgen Schreckling etwas für sich persönlich und das macht die Kunstwwerke so einzigartig. Ich wünsche Herrn und Frau Schreckling noch viele gesunde und glückliche Jahre, natürlich auch mit dem etwas egoistischen Hintergedanke, dass ich noch gaaaaaaaaaanz viele seiner Bilder bewundern kann und das eine oder andere nette Treffen und Gespräch erleben darf,
    herzliche Grüße Susi Faber

  2. Posted on 2012/11/29 by Susi Faber

    Nun hab ich doch noch etwas meeeeegaaaaaawichtiges vergessen: EIn herzliches DANKESCHÖN an den Künstler, der ein Bild von meinem ersten Enkelkind und mir gemalt hat, mit soooooooo viel Geduld und Zeitaufwand, weil es ihm immer wieder noch nicht gut genug war ;-). Ich bin sehr stolz darauf und vorallem, dass es auch hier mit in der Galerie zu finden ist. Das ehrt mich sehr……. DANKE, Herr Schreckling

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